Wie in der lokalen Presse vom Technik Vorstand der Zillertalbahn bekannt gemacht wurde, gewinnt die schweizerische Stadler Rail die Ausschreibung für die Lieferung der neuen Züge mit Wasserstoffantrieb.
Bereits 2020 soll der erste Triebwagen in Probetrieb gehen. Das Gesamtprojekt der Umstellung der Zillertalbahn auf Wasserstoffbetrieb wird mit 80 Mill EUR veranschlagt.
Der Wasserstoff wird vor Ort mit Elektrolyseuren, die von lokalem Wasserkraftstrom – CO2 neutral – gespiesen werden, erzeugt. Ab 2022 soll dann der fahrplanmässige Betrieb aufgenommen werden.
Stadler Rail war offenbar der einzige Anbieter der die Vorauswahl bestanden hat. Alstom hat wegen fehlender Kapazitäten nicht angeboten. Bei einem chinesischen Anbieter – CRRC Qingdao Sifang Co., Ltd.? – bestanden qualitative Bedenken.
Stadler Rail konnte so ihre einzigartige Kompetenz im Bereich Schmalspurbahnen – die Zillertalbahn hat eine Spurweite von 760mm – und anwendungsspezifische Lösungen in Kleinserien ausspielen und die weltweite erneut Marktführerschaft eindrücklich bestätigen! Referenzen gab es mit den Ende 2012 gelieferten konventionellen elektrischen Triebzügen mit Oberleitung für die niederösterreichische Mariazellerbahn in der gleichen Spurweite.
Mit dem Auftrag der Zillertalbahn steigt Stadler Rail in die neue und innovative Technologie des elektrischen Bahnantriebs mit bordeigener Stromerzeugung mit Wasserstoffgespeisten Brennstoffzellen ein.
Dies vor dem Hintergrund der kommenden grossen Ausschreibungen für Dieselersatz in DE (Frankfurter Taunusbahnen, Bayern usw.), NL, NO, DK; der Ankündigung von England bis 2040 das ganze Bahn-Dieselnetz auf Wasserstoffbetrieb umzurüsten und den kanadischen Plänen der Umrüstung auf Wasserstoff der GO Vorortszüge in Toronto. Weitere Projektankündigungen aus der ganzen Welt dürften folgen.
Wann stellt Stadler Rail die Wasserstoff-Version vom FLIRT 160 und 200 und vom KISS vor? Auch im (Schienen-)Stadtverkehr dürften sich sicher demnächst Möglichkeiten für die Wasserstofftechnologie ergeben.
Der unternehmerische Entscheid von Stadler Rail für «Zukunft Wasserstoff» verdient Respekt!